Welche Laufschuhe passen für mich?

Bei der Auswahl von Laufschuhen ist vor allem der Laufstil ausschlaggebend, und das gilt sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Dein Laufstil umfasst den Laufschritt, die Art des Laufens (wo, wie weit und wie schnell) und deine persönlichen Vorlieben - zum Beispiel, wie viel Kontakt du zur Oberfläche haben willst und wie viel du sie spüren möchtest. Dieser Guide ist in drei Punkte unterteilt: Laufschritt, Oberfläche und technische und persönliche Vorlieben.

Identifiziere deinen Laufstil

Wie dein Laufschritt aussieht, hängt davon ab, welchen Teil des Fußes du zuerst auf den Boden aufsetzt: Die Ferse, den Mittelfuß oder den Vorderfuß. Wenn du deinen natürlichen Laufschritt kennst und dementsprechend deine Laufschuhe kaufst, hast du die besten Voraussetzungen und reduzierst das Verletzungsrisiko. Dein natürlicher Laufschritt gibt dir auch oft einen Hinweis darauf, welchen Drop du im Laufschuh brauchst, ein technischer Wert, auf den wir später noch eingehen werden.

Tipp: Du bist dir nicht sicher, welchen Teil des Fußes du zuerst aufsetzt? Filme dich in Zeitlupe und/oder bitte einen Freund, sich deinen Laufstil anzuschauen.

Oberfläche und Laufart

Die Oberfläche und die Art des Laufens sind ausschlaggebend dafür, welche Schuhe man sich anschauen sollte. Für das Laufen in unebenem Gelände und auf Wegen im Wald sollte man nach Schuhen suchen, die auf Trailrunning ausgelegt sind.

Für das Laufen auf Asphalt, ebener Straße oder zum Beispiel drinnen auf einem Laufband ist es wichtig, dass man ein Paar Laufschuhe „nur zum Laufen“ wählt. Diese Art des Laufens wird oft als Straßenlauf bezeichnet. Es ist ein Schuh, der speziell für das Laufen entwickelt wurde, um das Verletzungsrisiko zu verringern und deine Leistung zu optimieren.

Nachdem du deinen Laufstil identifiziert und herausgefunden hast, wo du laufen möchtest, musst du darüber nachdenken, welche Ziele und Erwartungen du an dein Lauftraining hast. Stelle dir Fragen wie: Werde ich kürzere Runden oder längere Runden laufen? Trainiere ich für einen Marathon oder laufe ich aus Spaß und um fit zu bleiben?

Langstreckenläufe, also längere Laufrunden, erfordern oft einen besser gedämpften Schuh, während sich für schnelles Laufen ein leichter, reaktionsfreudiger Schuh am besten eignet, bei dem die Geschwindigkeit im Vordergrund steht. Wenn du ein Anfänger oder Trainingsläufer bist, der aus Spaß läuft, ist es eine gute Idee, sich einen Laufschuh mit normaler Dämpfung und einem Standard-Drop anzusehen, um sich rechtzeitig eine Vorstellung davon zu machen, welches Gefühl man in seinem Laufschuh haben möchte. Als Drop, oder Sprengung, bezeichnet man die Differenz zwischen der Rückseite (Ferse) und der Vorderseite (Spitze) des Schuhs.

Technische Merkmale und persönliche Vorlieben

Wenn du herausgefunden hast, wie dein natürlicher Laufschritt aussieht und welche Art von Laufen du bevorzugst, solltest du darüber nachdenken, welchen Kontakt zur Oberfläche du haben möchtest. Technische Faktoren wie Drop und Dämpfung bestimmen unter anderem, welchen Kontakt du mit der Oberfläche bekommen hast, welches Gefühl man beim Laufen bekommt und wie stabil dein Schuh ist.

Drop (Sprengung)

Der Drop (oder auch Sprengung) des Laufschuhs ist der Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorderfuß des Schuhs. Der Einfachheit halber unterteilen wir Laufschuhe in Schuhe mit normalem Drop und Schuhe mit geringem Drop. Traditionell hatten Laufschuhe einen größeren Drop, wovon viele Hersteller heute immer mehr abweichen und diesen auf 6 - 8 mm reduzieren.

Normaler Drop: Ein Laufschuh mit Standard-Drop hat oft einen Drop von mehr als 6 mm und wird für Läufer empfohlen, die zuerst die Ferse aufsetzen. Ein Laufschuh mit einem Drop zwischen 6 und 8 mm passt den meisten Menschen, während Läufern, die Probleme mit Waden oder Fersensehnen haben, ein Laufschuh mit einem höheren Drop empfohlen wird – vorzugsweise etwa 10 mm und mehr.

Geringer Drop: Ein Laufschuh mit geringem Drop hat oft einen Drop von 6 mm oder weniger und wird für Läufer empfohlen, die zuerst den Vorder- oder Mittelfuß aufsetzen. Niedrigere Drops sind oft gewöhnungsbedürftig und für Läufer, die Probleme mit den Waden oder Fersensehnen haben, nicht zu empfehlen. Wenn du hingegen verletzungsfrei bist und einen Schuh suchst, in dem du schnell laufen kannst, könnte ein Schuh mit geringerem Drop etwas für dich sein.

Dämpfung

Neben dem Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorderfuß solltest du auch an die Dämpfung denken. Die Dämpfung eines Laufschuhs ist seine Fähigkeit, Stöße zu absorbieren. Bei Outnorth teilen wir unsere Laufschuhe in drei Kategorien ein: minimalistische, normal gedämpfte und maximal gedämpfte Laufschuhe.

Minimal gedämpfte Laufschuhe: Diese Schuhe haben in der Regel keinen oder einen sehr geringen Drop und eignen sich für Leute, die sich einen Barfußtritt wünschen, oder erfahrene Läufer, die wissen, dass sie meist etwas weiter vorne auf dem Fuß auftreten. Laufschuhe mit minimaler Dämpfung eignen sich für Läufer, die die Oberfläche „fühlen“ und viel Bodenkontakt haben möchte.

Normal gedämpfte Laufschuhe: Diese Schuhe haben, wie der Name schon sagt, eine ordentliche Dämpfung und eignen sich für die meisten Läufer und Laufaktivitäten, unabhängig davon, welcher Teil des Fußes zuerst den Boden berührt. Normal gedämpfte Laufschuhe bieten genügend Stabilität für schnelleres Laufen, sind aber auch ausreichend gedämpft, um bei längeren Runden Komfort zu bieten.

Maximal gedämpfte Laufschuhe: Diese sind genau das: maximal gedämpft. Ein Laufschuh mit maximaler Dämpfung eignet sich für Einsteiger, die noch keinen starken „Lauffuß“ haben, aber auch Läufer mit sensiblen Füßen und einem Laufschritt, bei dem die Ferse zuerst auf den Boden trifft. Maximal gedämpfte Laufschuhe bieten auch beim Distanzlaufen auf hartem Asphalt einen guten Schutz, können aber aufgrund der stark gedämpften Sohle den Schuh weniger stabil machen und naturgemäß weniger Kontakt zum Untergrund bieten – Eigenschaften, die bei zunehmendem Tempo oft geschätzt werden.

Viel Spaß bei der Wahl deiner neuen Laufschuhe!